Der Schillerpreis der Stadt Marbach am Neckar 2025 wird an den Pianisten Igor Levit verliehen


https://www.schillerstadt-marbach.de/leben-soziales/nachrichtenarchiv/nachrichten-detailansicht/news/der-schillerpreis-der-stadt-marbach-am-neckar-2025-wird-an-den-pianisten-igor-levit-verliehen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d9cb66645784ed1d34a8673c6e935aa1

Der mit 10.000 Euro dotierte Schiller-Preis der Stadt Marbach/N. wird am 10. November 2025, dem 266. Geburtstag Friedrich Schillers, von Bürgermeister Jan Trost überreicht.

Igor Levit, geboren 1987 in Russland, ist ein weltbekannter Pianist, der 1995 mit seiner Familie nach Deutschland übersiedelte und sich nicht nur durch sein außergewöhnliches musikalisches Talent, sondern auch durch sein starkes politisches Engagement auszeichnet.

Levit nutzt seine Bekanntheit, um sich u.a. gegen Extremismus, Antisemitismus und für Menschenwürde und Demokratie einzusetzen.

In Nizhni Nowgorod geboren, siedelte Igor Levit im Alter von acht Jahren mit seiner Familie nach Deutschland um. Sein Klavierstudium in Hannover absolvierte er mit der höchsten Punktzahl in der Geschichte des Instituts. Für sein politisches Engagement wurde Igor Levit 2019 der 5. Internationale Beethovenpreis verliehen. Im Januar 2020 folgte die Auszeichnung mit der „Statue B“ des Internationalen Auschwitz Komitees anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz. Seine 53 während des Lockdowns im Frühjahr 2020 auf dem Kurznachrichtendienst Twitter gestreamten Hauskonzerte fanden weltweite Resonanz. Für die Hauskonzerte als Zeichen der Hoffnung und des Gemeinsinns in Zeiten von Isolierung und Verzweiflung sowie für sein Engagement gegen Antisemitismus wurde Igor Levit im Herbst 2020 der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Im Oktober 2022 feierte die Langzeitdokumentation „Igor Levit – No Fear“ in deutschen Kinos ihre Premiere. Im Frühjahr 2021 veröffentlichte der Hanser Verlag Igor Levits, von Florian Zinnecker mitverfasstes, erstes Buch „Hauskonzert“. In seiner Wahlheimat Berlin spielt Igor Levit auf einem Steinway D Konzertflügel – eine Schenkung der Stiftung “Independent Opera at Sadler’s Wells“.
Quelle: https://www.igor-levit.de/

Er ist Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und unterstützt aktiv Bewegungen wie „Fridays for Future“ und setzt sich für den Klimaschutz ein.
Mit Aktionen wie „Flügel statt Flügel“ protestierte er im Oktober 2020 mit anderen Musikern vor dem Potsdamer Landtag musikalisch gegen die rechtsextreme Strömung „Der Flügel“ innerhalb der AfD.
Levit setzt sich zudem für die Solidarität mit der Ukraine ein.
Für sein politisches Engagement wurde er unter anderem 2024 mit dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet, 2020 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland und 2019 mit dem Internationalen Beethovenpreis. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Igor_Levit


Der Schillerpreis der Stadt Marbach am Neckar

Der Schillerpreis der Stadt Marbach am Neckar wurde erstmals zum 200. Geburtstag Friedrich Schillers im Jahr 1959 verliehen. Bis zum Jahr 2007 wurde mit ihm alle zwei Jahre eine hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Landeskunde von Württemberg ausgezeichnet.

Anlässlich des Schillerjahres 2009 veränderte der Gemeinderat die Verleihungskriterien. Der Preis geht seither an Persönlichkeiten, die in ihrem Leben oder Wirken der Denktradition Friedrich Schillers verpflichtet sind. Besonders preiswürdig ist der Einsatz für einen ethisch verantwortbaren Freiheitsbegriff im Sinne des Dichters, sei es in der Politik, der Kunst, den Geistes- und Sozialwis-senschaften oder den Naturwissenschaften. 2009 wurde erstmals nach den neuen Kriterien der Molekularbiologe und DDR-Bürgerrechtler Jens Reich ausgezeichnet, dem 2011 die französische Politikerin Simone Veil für ihre Verdienste um Europa folgte.

2013 erhielt die Literaturwissenschaftlerin und Publizistin Rachel Salamander den Preis für ihr entscheidendes Mitwirken am Wiederaufbau des jüdischen intellektuellen Lebens in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Regisseurin Andrea Breth wurde 2015 für ihre herausragenden Inszenierungen der Schillerdramen Maria Stuart und Don Carlos ausgezeichnet. 2017 ging der Preis an den Berliner Kunsthistoriker Horst Bredekamp, der als politisch und ästhetisch engagierte, weltweit überragende Figur der Kunstgeschichte gewürdigt wurde. Im Jahr 2019 ging der Preis an die Entwick-lungsbiologin und studierte Biochemikerin Christiane Nüsslein-Volhard, die sich im Bereich der Genforschung und Entwicklungsbiologie verdient gemacht hat.

Ihr folgte zuletzt im Jahr 2021 der Schriftsteller Saša Stanišić, der sich in seinen Werken als origineller Grenzgänger zwischen Phantasie und Konvention erweist und dessen Stimme prägend ist in den künstlerischen und gesellschaftspolitischen Debatten unserer Zeit. Im Jahr 2023 durfte die Schauspielerin Iris Berben, die ihre Stimme immer wieder gegen jede Form der Ausgrenzung erhebt, für Diversität und Frauenrechte kämpft und sich gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit stellt, für ihr gesellschaftspolitisches Engagement den Preis entgegennehmen.


Mitglieder des Preisgerichts

Das Preisgericht besteht aus einem Kollegium von sieben Mitgliedern. Es setzt sich zusammen aus der Direktorin der Deutschen Schillergesellschaft, einer Vertreterin der Geschichtswissenschaften, einem Vertreter der Philosophie, einem Vertreter der Theaterwissenschaften, einem Vertreter der Medizin und der Naturwissenschaften, einem Vertreter der Stiftung Weimarer Klassik und dem Bürgermeister der Stadt Marbach am Neckar als Vorsitzendem.